Kant. Turnfest Diegten

Wo soll ich anfangen? Ja, es fällt mir nicht wie in anderen Jahren leicht einen Bericht über ein besuchtes Kantonales Turnfest zu schreiben. Ich bin immer noch ein wenig aufgewühlt und mit mir selbst nicht ganz einverstanden, was ich davon halten soll. Einerseits ging ich ohne grosse Erwartungen ans Fest, andererseits muss ich nüchtern feststellen, dass der TV Büren mehr kann als dieses erreichte Resultat. Alles der Reihe nach. Es ist Samstagmorgen in Diegten, ich habe unseren Verein für den 3teiligen Vereinswettkampf 35+ gemeldet und warte auf das Eintreffen „meiner“ Turner am vereinbarten Treffpunkt. Und da kommen sie auch schon, alle sind gut gelaunt und voller Tatendrang. Schnell verschieben wir uns auf unsere Wettkampfplätze. Die Böden der Plätze sind vom nächtlichen Regen doch schon „ziemlich“ aufgeweicht, aber sollte das Wetter wie es im Moment ist bleiben (Sonnenschein!), dann sollten die Plätze nicht Matchentscheidend werden. Es folgt die Bekanntgabe meines Zieles für dieses Fest, die neuen Übungen unter Wettkampfbedingungen zu turnen und dass dabei jeder sein Bestes gibt und schauen was am Schluss herausschaut. Also überhaupt kein Druck auf den Turnenden. Mal schauen wie sich der Trainingsaufwand auf die Wett-kampfresultate niederschlagen wird. Es folgt der erste Wettkampfteil: FF 1, Fuss-Ball-Korb und Ballkreuz. Mein Gefühl ist nach diesen beiden Disziplinen eigentlich noch ziemlich positiv (erreichte Punktzahl 8.03) Anschliessend beginnt es wie aus allen Kübeln zu schütten, danke, auf das haben wir gerade gewartet. Zum Glück sind wir genau zu diesem Zeitpunkt nicht im Einsatz, jedoch kommt dieser immer näher und es regnet immer noch. Jetzt ist es soweit, der zweite Wettkampfteil beginnt und der Regen hat noch nicht aufgehört. Und dies bei den beiden neuen Disziplinen, ja super! Tja es hilft nichts, da müssen wir durch, FF 2, bestehend aus Unihockey im Team und 8-er Ball. Beim Unihockey gibt es kurzfristig noch neue Instruktionen, anders als wir es eingeübt haben, aber dies sollte unsere erfahrenen Turner nicht aus der Ruhe bringen, sollte! Genau dieser Punkt wird des Öftern nicht beachtet und gibt demnach Minuspunkte. Auch beim zweiten Wettkampfteil gibt es viele Unstimmigkeiten beim Übungsablauf was Punkte kostet. Mein Gefühl für das bisher erreichte gute Resultat sinkt in den Keller (erreichte Punktzahl 7.70). Endlich hört es auf zu regnen. Der dritte Wettkampfteil rückt näher, mit dem Umstand, dass die Wettkampfplätze fast unbespielbar sind und das Ganze zu einer Lotterie wird. Es hilft nichts zu hadern, auch da müssen wir uns stellen und nehmen was kommt. FF 3, bestehend aus den bekannten Disziplinen Moosgummiring und Intercross. Zu unserem Erstaunen läuft es gut und unsere Stimmung und vor allem mein Gefühl steigt wieder zu anderen Höhen auf (erreichte Punktzahl 8.23). Es ist geschafft, Prost! Jetzt kommt das lange Warten auf die Rangierung, was wird es schlussendlich sein, ein Resultat das für die erste Ranglistenhälfte reicht (was ich mir insgeheim vorstelle), was für die Umstände und die Vorstellung der Turner realistisch wäre?

Später am Abend die Ernüchterung, von 24 Teilnehmenden Vereinen in der 4. Stärkeklasse, reicht es für den 18. Schlussrang, bäh, paff und Boing!!! Im Nachhinein muss ich, für mich das Resultat analysieren, was ist der Grund für dieses Resultat. Es gibt verschiedene Szenarien:

 

1. Die Wetter- und Platzverhältnisse:

Es mussten alle Vereine mit diesen misslichen Umständen zurechtkommen, jedenfalls diejenigen, die am Samstag ihre Wettkämpfe austrugen. Die Vereine die am Freitag turnen konnten profitierten von fast perfekten Verhältnissen, also ein Pluspunkt für diese? Ist dies auf der Rangliste ersichtlich? – Ein klares JA, von den 10 Vereinen, die am Freitag ihren Wettkampf bestritten, sind 8 davon vor uns klassiert. Von den 13 Mitstreitern die wie wir am Samstag turnten, sind 9 vor uns und 4 hinter uns klassiert. Hier muss man aber festhalten, dass von den 9 vor uns klassierten 3 davon keine Fit & Fun-Disziplinen turnten. Diese bestritten die 3 Wettkampfteile mit Fachtests oder Leichtathletikdisziplinen wie Kugelstossen, Wurfkörper/Speer, Pendelstafette etc., ergo ein kleiner Vorteil.

 

2. Die Vorbereitung:

Waren die Trainings falsch gestaltet, liegt es am Oberturner, dass er das Geforderte nicht rüberbringt oder gab es andere Umstände im Trainingsbetrieb, die ein solches Resultat begründen?

 

Meine Analyse dazu:

10-11-7-7-8-7-13-6-7-13-10-9-6-13-10-13-9-9, das sind nicht Lottozahlen oder irgendein Code, nein, das sind die Anzahl Turner pro Trainingseinheit jeweils am Freitagabend seit Januar 2016 bis zum letzten Training vor dem Turnfest. Also 18 Trainings mit einem durchschnittlichen Einsatz von 9 Turnern pro Training. Wenn man jetzt noch ein bisschen über den Nasenspitz hinaus zu denken vermag, am Turnfest nehmen 12 Turner teil, von den anwesenden Turnern am Freitagstraining sind nicht immer alles Turner die am Turnfest auch teilnehmen………....muss ich noch ausführlicher werden?

Natürlich kann nicht jeder immer an jedem Training anwesend sein, das ist allen klar und verständlich, manchmal kommt der Beruf oder das Private vor dem Turnverein das soll auch so sein und trotzdem muss sich jeder die Frage gefallen lassen, wie will ich erfolgreich an einem Turnfest teilnehmen ohne die nötige Vorbereitung dazu?

So sei es eben, es ist vorbei, aber das nächste Turnfest kommt bestimmt. Und ich glaube es weiss jeder was er dafür zu tun hat.

Am Schluss möchte ich es nicht unterlassen, einen grossen Dank an Karl Böhler zu richten, der sich einmal mehr als Schiedsrichter zur Verfügung gestellt hat, damit wir am Turnfest überhaupt teilnehmen dürfen, vielen Dank Karl!!!!!!!

 

Armin Spicher, Oberturner MR 1