Samichlaus

Lange war nicht klar, ob der Samichlausbrauch in Büren wie gewohnt gepflegt werden kann. Die Reise vom Nordpol nach Büren ist für den alten Mann recht weit. Mit den gegenwärtigen Reisebeschränkungen war die Planung schwierig: welche Grenzen sind offen und welche Verkehrsmittel können benützt werden. Da der Samichlaus über dem langen Bart keine Maske tragen kann, ist die Reise im öffentlichen Verkehrsmittel unmöglich. Schwierigkeiten bereiteten auch die Vorgaben, dass sich im öffentlichen Raum höchstens 5 Personen versammeln dürfen, bei privaten Veranstaltungen hingegen 10 Personen, bei öffentlichen Veranstaltungen im Kanton Solothurn 30 Personen und in der ganzen Schweiz 50 Personen. Der Samichlaus weiss zwar vieles über mehr oder weniger folgsame Kinder, aber nichts über den Unterschied zwischen einer Versammlung und Veranstaltung. Der Samichlaus hat sich dann entschieden, dass er nicht zu den Familien in die warmen Stuben geht, sondern die Familien ihn im Wald an seinem Rastplatz besuchen.

Beim alten Turnplatz und beim Brünnli konnten die Kinder auf ihrem Sonntagsspaziergang den Samichlaus treffen. Die Helfer des Samichlauses hatten ein warmes Feuer entfacht, damit niemand frieren musste. Die Helferinnen hatten zusätzlich die Rastplätze wunderschön mit Kerzenlaternen dekoriert. Für den Schmutzli war es draussen ebenfalls sehr praktisch. Er musste für seine beiden Esel nicht einen Stall suchen, sondern konnte sie gleich beim Rastplatz an einen Baum anbinden.

Alle Familien trafen dann auf ihrem Sonntagnachmittagsspaziergang ganz zufällig auf den Samichlaus. Kinder, die ein Versli aufsagen konnten, erhielten nach alter Tradition Mandarinli und Nüssli. Der Samichlaus hatte nur ein Problem: beim einen Rastplatz sass er nahe am Feuer und hat sich den Bart am Feuer ganz schön angesengt. Beim andern Rastplatz hatte er zwar ein Zeltdach über dem Kopf, aber abseits des Feuers kalte Füsse. Die Stimmung war an beiden Orten wunderschön. Jetzt überlegt sich der Samichlaus, ob er im nächsten Jahr wieder im Wald an seinen Rastplätzen auf die Kinder warten oder ob er die Kinder in ihren Stuben zu Hause besuchen soll.

Der Samichlaus und sein Team wünscht allen braven Kindern eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.

 

Felix Weidele, OK Samichlaus